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Konkrete Kunst



Der Begriff Konkrete Kunst wird seit Mitte der zwanziger Jahre des 20sten Jahrhunderts verwendet, um eine Kunsthaltung zu bezeichnen, die sich streng von der Abstrakten Kunst abgrenzte. Die Konkrete Kunst ist eine antifigurative Malerei, die aber im Gegensatz zur subjektiv-emotionalen Abstrakten Kunst ein rationales, wissenschaftlich künstlerisches Verfahren propagierte.

Mit Hilfe von Farbe, Linie und geometrischer Form werden genau durchdachte Bilder konstruiert. Der Terminus wurde erstmals 1924 von Theo van Doesburg geprägt, der Mitbegründer der Gruppe "Art Concret" war. Diese Gruppe setzte sich aus Vertretern verschiedener Kunstrichtungen zusammen: Konstruktivismus, De Stijl, Bauhaus und Cercle et Carré. Bilder von Piet Mondrian, Franz Kupka, Wassily Kadinsky und Kasimir Malewitsch sind Beispiele Konkreter Kunst.
Max Bill organisierte 1960 in Zürich eine umfassende Zusammenstellung: "konkrete kunst, 50 jahre entwicklung". Neben Max Bill ist Paul Lohse ein bedeutender schweizerischer Repräsentant der Konkreten Kunst.

Künstler:

Piet Mondrian
Franz Kupka
Wassily Kadinsky
Kasimir Malewitsch
Max Bill
Paul Lohse



Konzeptkunst



Konzeptkunst ist ein Sammelbegriff für verschiedene Kunstgattungen, die das Konzept eines Kunstwerks gegenüber seiner tatsächlichen Ausführung betonen. Die in den 1960er Jahren aufkommende Konzeptkunst verzichtete oftmals auf die Materialisierung der künstlerischen Idee. Sie bot dem Betrachter Skizzen oder Texte, die ihn zum Nachdenken oder Handeln bringen sollten.

Als ihr Vorläufer gilt Marcel Duchamp, der mit seinen Readymades einen neuen grundsätzlichen Wandel der künstlerischen Aussage vollführt. Urheber des Begriffs war Sol Lewitt, der in seinem Artikel "Paragraphs on Conceptual Art" die Idee und das Konzept als wichtigste Elemente eines Kunstwerks propagierte. Zu den wichtigsten Künstlern der Konzeptkunst im Umkreis der New Yorker Galerie Seth Siegelaubs zählten Lawrence Weiner, Douglas Huebler und Joseph Kosuth. Seit den Sechzigern propagierten Künstler wie Timm Ulrichs, Dennis Oppenheim und Bazon Brock eine "Totalkunst", als Verschränkung der "poetischen, ästhetischen und dramatischen Phänomene". Mitte der achtziger Jahre kam es zu einer Neo-Konzeptkunst, wobei die Übergänge zur Minimal Art und zur Performance fließend sind.

Künstler:

Lawrence Weiner
Douglas Huebler
Joseph Kosuth
Timm Ulrichs
Dennis Oppenheim
Bazon Brock 



Kritischer Realismus



Der Begriff des Kritischen Realismus wurde zunächst in den sozialistischen Ländern für eine Kunstrichtung verwendet, die durch sozialkritische Tendenzen bestimmt war.

Etwas später wurde der Terminus für eine Gruppe von Berliner Künstler verwandt, deren Werke starke sozialkritische Tendenzen aufwiesen. Die erste Ausstellung fand 1971 in der Berliner Galerie Poll statt. Ein Jahr später gründeten Ulrich Baehr, Peter Sorge, Hans-Jürgen Diehl und Wolfgang Petrick die Gruppe "Aspekte". Als Vorbilder fungierten George Grosz, Raoul Hausmann und Otto Dix.

Gemeinsames Thema war die kritische Auseinandersetzung mit dem Kunstbetrieb und der Umwelt. Der Kritische Realismus thematisierte gesellschaftliche Situationen und historische Begebenheiten ohne dabei ein politisches Konzept wiederzuspiegeln. Die Künstler bemühten sich um eine neutrale Wiedergabe der Realität. Besondere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erlangten die Bilder der kritischen Realisten auf einer Wanderausstellung, die von 1972 bis 1974 in Deutschland, Schweden und Italien zu sehen war.

Künstler:

Ulrich Baehr
Peter Sorge
Hans-Jürgen Diehl
Wolfgang Petrick



Kubismus


Das Wort Kubismus leitet sich vom französischen Wort cube (Würfel) ab und bezeichnet eine um 1907 entstandene Kunstrichtung, die auf Formprinzipien Paul Cézannes aufbaute. Die Kubisten vollzogen die endgültige Abwendung von der Malerei im Sinne einer Nachahmung der Realität und verwirklichten eine systematische Organisation der Bildoberfläche mit Hilfe strenger architektonischer Formkategorien.

Vor allem fünf Künstler schufen zwischen 1907 und 1914 die Grundlagen der prinzipiell neu strukturierten Kunst: Pablo Picasso, Juan Gris, Georges Braque, Fernand Léger und André Derain.

In der Anfangsphase versuchten sie, im sogenannten analytischen Kubismus, unter Reduzierung kräftiger Farbwerte den Gegenstand auf seine stereometrischen Formen zu reduzieren. Picasso, Braque und Gris verwendeten die Farb- und Formstudien der Neoimpressionisten, indem sie Gegenstände in facettenartige Struktureinheiten zerlegten. Das Volumen der Bildgegenstände wurde durch geometrische Körper aufgebaut, so zum Beispiel mit Formen, die schon bei Cézanne Verwendung fanden: Kugel, Kegel oder Zylinder. Die Aufsplitterung in eckige und kantige Formen sollte ermöglichen, gleichzeitig verschiedene Ansichten des dargestellten Gegenstands wiederzugeben. Durch die Verschmelzung unterschiedlicher Proportionalansichten kommt es zu einer Befreiung des Bildgegenstandes aus einer zeitlich oder räumlich gebundenen Darstellung.

Die ersten Gemälde dieser neuen Malweise von Picasso und Braque stellte Henri Kahnweiler in seiner Pariser Galerie aus. Auf die methodische Formdefinition des analytischen Kubismus folgte die Periode des synthetischen Kubismus. Hier wurde der geometrische Formaufbau zum freien Kompositionsspiel mit abstrakten Formen erweitert. Nach 1913 operierte der synthetische Kubismus mit den Kompositionsmöglichkeiten der autonomen Farbe. Juan Gris arbeitete mit dem Spannungsverhältnis zwischen linearer Strukturarchitektonik und Farbe.

Durch die Schriften des Dichters Guillaume Apollinaire inspiriert, schuf Robert Delaunay eine eigene Methode der Abstraktion. Als Vertreter des orphischen Kubismus komponierte er aus dynamische strukturierten Farben sogenannte sinfonische Farbakkorde. Der Kubismus stellte einen entscheidenden Schritt in der Malerei des 20. Jahrhunderts dar, weil er im Bereich der Abstrakten Kunst ein völlig neues künstlerisches Prinzip entwickelte.

Künstler:

Pablo Picasso
George Braque
Juan Gris
Fernand Léger
André Derain
Jacques Villon
Marcel Duchamp
Albert Gleizes
Jean Metzinger
Louis Marcoussis
Roger de La Fresnaye
Auguste Herbin
Josef Capek
Emil Filla
Bohumil Kubišta
Antonín Procházka



Kubo-Futurismus



Kubo-Futurismus bezeichnet eine bestimmte Entwicklungsphase in der russischen Kunst vor dem Ersten Weltkrieg, in der es zu einer Verschmelzung von kubistischen und futuristischen Elementen kam. Das gegenständliche Motiv wird in zylindrische Elemente zerlegt und mit schneller Bewegung in einer kubistischen Raumordnung dargestellt.

Vertreter dieser Stilrichtung sind Kasimir Malewitsch, David Burljuk und Ivan Puni. Auf der Ausstellung "Die Zielscheibe" im Jahre 1913 wurde eine Vielzahl von kubo-futuristischen Bildern gezeigt. Der Kubo-Futurismus war die unmittelbare Übergangsphase zur reinen Abstraktion wie sie später im Konstruktivismus realisiert wurde.

Künstler:

Kasimir Malewitsch
David Burljuk
Ivan Puni