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Minimal Art

ist eine Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts aufgekommene Tendenz in der amerikanischen Malerei, die durch die Beschränkung auf wenige formale Darstellungsmittel geprägt ist. Der Begriff wurde wahrscheinlich erstmals 1965 von dem amerikanischen Kritiker Richard Wollheim zur Bezeichnung von Werken mit "minimalem Inhalt" verwendet. Aber erst mit der Wanderausstellung "Minimal Art", die 1968 in Den Haag, Düsseldorf und Berlin stattfand, setzte sich der Begriff durch.

Die Minimal Art wird charakterisiert durch rechtwinklige oder kubische Formen sowie durch serielle Anordnungen. In der Minimal Art wird die Negation des herkömmlichen Kunstbegriffs, ausgehend vom Dadaismus, und die vom Bauhaus ausgehende Tendenz zur Geometrisierung fortgesetzt. Die Rückführung der Form auf Primärstrukturen ist verwandt mit den Bemühungen der konkreten Kunst. Kunsthistorisch gesehen liegt die größere Bedeutung der Minimal Art im Bereich der Skulptur, wobei die Verwendung industrieller Materialien und Fertigungsweisen charakteristisch ist. Form, Material, Raum und Licht sollen eine Einheit bilden. Klarheit und Überschaubarkeit sollen das Wesentliche zum Ausdruck bringen.

Die Minimal Art entstand als Gegenbewegung zum abstrakten Expressionismus und zur Pop Art und ist für die nachfolgenden Bewegungen der Concept Art und Land Art von großer Bedeutung. Minimal Art gilt als erste rein amerikanische Kunstrichtung ohne europäisches Pendant. Parallele Tendenzen zeichnen sich auch in der Architektur, Musik und Tanz ab. Für das historische Gesamtphänomen wird die Bezeichnung "Minimalismus" gebraucht.

Als wichtige Vertreter der Minimal Art gelten Dan Flavin, Donald Judd, Robert Morris und Sol Le Witt, die ihre Werke zudem noch theoretisch untermauerten.


Künstler

Dan Flavin
Donald Judd
Robert Morris
Sol Le Witt
Carl Andre
John McCracken
Hard Edge
Alfred Jansen
Agnes Martin
Myriam Shapiro
Jo Baer
Kenneth Noland
Ellsworth Kelly